#7b Die andere Generalpause

Der zweite Gewinner unseres Wettbewerbs um die Generalpause ist

 

Miika Hyytiäinen

 

...als Erzähler, der Geräusche und Bewegungen nutzt:

Ich habe sehr früh mit Musiktheater angefangen. Bereits mit etwa drei Jahren soll ich meinen Bruder als Komparsen verwendet haben. Seit damals ist es mir ein natürliches Bedürfnis, mich in der ganzen Vielfalt des Musiktheaters auszudrücken, und entsprechend auch ein wichtiger Teil meiner professionellen Persönlichkeit. Ich kommuniziere mit den verschiedensten Leuten und schaffe durch meine Musik und meine performativen Ideen neue Zusammenhänge. In diesen kleinen Momenten entdecken Ausführende und Zuschauer neue Stadien von Kommunikation. Meine Experimente mit der Kollision verschiedener Welten enden nicht dort, wo die Neue Musik zuende ist (falls es so ein Ende gibt). Ich habe einen Abschluss in Mathematik und Musikwissenschaft, Ästhetik sowie eben auch Komposition studiert, sodass meine Ideen in aller Regel eine tiefe theoretische Verwurzelung haben. Dennoch habe ich keine Scheu, auch Material anderer Komponisten zu verwenden, ich liebe besonders Barockmusik oder die 2. Wiener Schule - mitunter wird aber auch gar kein Komponist gebraucht. Der Komponist ist lediglich die Person, die einige Regeln aufstellt - das eigentliche Stück wird aber von anderen Personen gespielt.

 

...als Komponist von experimentellem Musiktheater:

Miika Hyytiäinens Musik wird in vielen wichtigen Festivals und anderen Aufführungen in Finnland und Deutschland gespielt, außerdem in allen nordischen Ländern, Frankreich, Japan, den Niederlanden und England.

Der virtuose Stimmeinsatz und die Intimität des Klanges sind Kennzeichen seiner Musik, die Instrumentaltheater, Performance und Theater verbindet.

Hyytiäinen studierte Komposition und Experimentelles Musiktheater an der Universität der Künste in Berlin bei Daniel Ott. 2014 gewann er mit seinem Stück "You are here" den Wettbewerb "Opera and the Media of the Future" des Glyndebourne Opera House und der Universität Sussex. Im selben Jahr wurde seine (3D) Oper "Aikainen" in Berlin und im Rahmen des Grimeborn Festival London aufgeführt.

Seine Kammeroper "Figure de la terre" hatte 2013 in den Sophiensaelen Berlin Premiere. Sein experimentelles Musiktheaterwerk "Pierrot Lunaire und drei Schattenträume" wurde zwei Spielzeiten lang mit viel positiver Resonanz in Finnland aufgeführt und war außerdem Teil des Tokyo Wonder Site Experimental Festivals vol. 8 in 2013 in Japan. Seine Oper "Omnivore" für Mobiltelefone wurde 2012 als Zusammenarbeit mit der Finnischen Nationaloper uraufgeführt. Hyytiäinen hat auch eine Vielzahl von Kammermusikwerken geschrieben, von denen eines, "Makabere Geschichten", in das Repertoire von vier Trios in drei Ländern Eingang gefunden hat. Für 2016 ist er für den Workshop "Music in the expanded field" auf den Darmstädter Ferienkursen ausgewählt, als Komponist ist er außerdem auf der Internationalen Biennale Plattform in München tätig. Seit 2014 arbeitet er an der Sibelius Akademie Helsinki an einem künstlerischen PhD über die Zusammenarbeit von Komponisten und Sängern.

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